U5 Kindervorsorge

U5 (6.– 7. Lebensmonat)
Schwerpunkte: Neurologische Entwicklung, soziale Interaktionsfähigkeit
Anamnese
Eltern zufrieden mit der Entwicklung? Besonderheiten wie Krampfanfälle, Ernährungs- probleme, Stuhlfrequenz und – qualität, Unruhezustände, Blickkontakt, Reaktion auf leise Geräusche, Sprachentwicklung
Grunddaten
Größe, Gewicht, Kopfumfang – bei auffälligem Kurvenverlauf, kurzfristige Kontrollen, Hörtestung: Ewing-Rassel
Somatischer Status
Säugling vollständig entkleidet unter Wärmestrahler Miteinbeziehen der Eltern in die Untersuchung durch erläuternde Worte zu den einzelnen Untersuchungsschritten
Haut: rosig, livide (Vitium, Ventilationsstörung), blass (Anämie), Hämangiome, trocken-entzündlich (Neurodermitis)
Kopf
und Hals:
Kopfschieflage mit Schädelasymmetrie (lagerungsbedingt, Zerebralparese), Fontanellengröße (Vergleich zu Vormaßen), Struma
Augen: Stellung (Strabismus), Augenabdecktest: wechselndes Abdecken eines Auges (Einstellbewegung des freien Auges – V.a. Strabismus; Unruhe bei einseitiger Amaurose - bei Abdecken des normalsichtigen Auges), Pupillen (Anisocorie)
Ohren: Trommelfelle (Cerumen, Seromukotympanon)
Mund und
Rachen:
Soor
Thorax: Pulmo: seitengleiche Belüftung, Dyspnoe (Einziehungen) Cor: Systolikum/Diastolikum (VSD, ASD, Klappenvitium), Herzrhythmus: ES, Tachykardie, Bradykardie
Abdomen: Form (gebläht, flach – ausladend – hypoton), Nabel (reizlos, entzündet, blutend), Peristaltik, Leber – Milz (Hepatosplenomegalie – Stoffwechselerkrankung), Resistenzen, Leisten: Pulse tastbar (Aortenisthmusstenose), Hernie, bei Mädchen: Labien (Synechie), Vagina (Atresie), bei Jungen: Testes Maldeszensus, Hydrozele, Skrotalhernie), Penis: Vorhaut (Verklebung, Phimose)
Skelett: Wirbelsäule (Skoliose-Kind unterstützt hinsetzen, leicht nach vorn beugen und von oben schauend den Verlauf der WS beurteilen), Hüfte: symmetrisch abspreizbar
Neurologie: MER, Spontandrehung von Bauch auf Rücken und umgekehrt (beginnend oder bereits voll entwickelt), kompletter Handstütz in Bauchlage, Robben (erst rückwärts), Feinmotorik: Scherengriff (greift kleine Gegenstände mit Zeigefinger und Daumen), Wechselgriff (gibt Gegenstände von einer in die andere Hand)
Spontan-motorik Symmetrische Extremitätenbewegungen (Zerebralparese), Drehen vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt, nimmt Füße in den Mund
Kognitive
Entwicklung:
Reaktion auf Ansprache, reaktives Lächeln, evtl. beginnendes erstes Fremdelverhalten, Plaudern, Silbenverdopplung Beobachtung der Interaktion Eltern – Säugling: Hinwendung der Eltern zum Kind oder eher distanziertes Verhalten oder deutliche Unsicherheit im Umgang mit dem Säugling. Unsichere Eltern müssen durch eine vertrauensvolle Anleitung gestärkt werden. Weist das Verhalten der Eltern auf eine Distanz zum Kind hin, muss dies in einem sensiblen Gespräch hinterfragt werden.
Empfehlung an die Eltern
Fortführung der K-R-Prophylaxe, Komplettierung evtl. noch ausstehender Impfungen (3. DTPa-IPV-HIB-HepB und 3. Pneumokokken) Als Abschluss der Vorsorgeuntersuchung Eltern auf noch eventuell offene Fragen ansprechen